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Weil Vincent schon seit mehreren Tagen heftigen Durchfall hatte und auch sein geliebtes (Felix) Tütchen abends verschmähte, schlug ich vor, ihn doch mal unserem Tierarzt vorzustellen. Als Insabel dann auch noch meinte, er fühle sich sehr warm an, stand der Entschluß fest; er mußte zum Tierarzt.

Ich rief gleich nach meinem Feierabend dort an und mit der Bereitschaft zu einer Wartezeit sollten wir den Kater vorbeibringen.

Isabel durfte früher Feierabend machen und so fuhren wir mit Vincent, der auch schon mal heftigere Gegenwehr beim Schieben in den Kennel gezeigt hatte, nach Hamburg rein. Wir kamen auch gut durch und waren um 17.15 Uhr im Wartezimmer. Dort warteten viele Hunde mit ihren Besitzern. Eine nervte durch ihr ständiges Sprachnachricht-Abhören und Verschicken.

Plötzlich wurde es im Flur hektisch: Eine Sprechstundenhilfe rannte durch den Gang, eine weitere folgte mit einem Beatmungsbeutel. Dann wurde die Tür zum Wartezimmer geschlossen, was in der Praxis ungewöhnlich ist. Später erfuhr ich, dass eine Bekannte der Handytante ihren Hund trotz aller Maßnahmen verloren hatte.

Dann wurde Isabel hereingerufen. Ich ging gleich mit. Ich erwartete die Diagnose "bakterielle Infektion" und die Gabe von Antibiotika. Was der Arzt dann sagte, schockierte mich allerdings. Bei Vincent ist der Krebs so weit fortgeschritten, dass er auf en Darm drückt und deshalb nur noch Durchfall herauskommt. Er schlug vor, Cortison zu spritzen, um den Tumor vielleicht kleiner zu bekommen. Ich war so vor den Kopf gestoßen, dass ich mich nicht dazu durchringen konnte, meinen Kater gehen zu lassen.

Also nahmen wir ihn wieder mit und bekamen als Kontrolltermin den Freitag um 17.15 Uhr mit.

Den Rest des Abends sass ich nur teilnahmslos auf der Couch und war nicht in der Lage, irgendetwas zu tun.